Unter dem gleichen Himmel.

Eine Einordnung des Überfalls der Terrororganisation Hamas auf die Demokratie Israel. Mit einem Bezug zur Schweiz.

Am Samstag, den 7. Oktober 2023, kurz nach Sonnenaufgang überfällt die Terrororganisation Hamas mit Tausenden Raketen Israel und damit die einzige Demokratie im Nahen Osten. Sie entführt Zivilisten, schändet und tötet sie. 50 Jahre nach dem Jom Kippur Krieg soll hier ein Konflikt angezettelt werden, der die fragile Normalisierung in der Beziehung arabischer Staaten mit Israel wieder unwiderruflich zunichte machen soll.

Medien beginnen ihre Konfliktanalyse in der Regel mit der Gründung Israels, damals nach dem Zweiten Weltkrieg mit seinem grauenhaften Holocaust, in dem Deutschland rund 6 Millionen Juden systematisch mit seiner nationalsozialistischen Endlösung umgebracht hat. Journalisten implizieren damit, dass der Konflikt in der Resolution 181 der Vollversammlung der Vereinten Nationen mit der Teilung des britischen Mandatsgebiets Palästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat seinen Anfang nahm, was falsch ist.

Vielmehr findet ein jahrtausendealter Religionskrieg seine weitere Fortsetzung. Warum in der Schweiz Politikerinnen und Politiker bezüglich dieses Konflikts zu oft beschämend Partei nehmen, erklärt der folgende Artikel.

Roland Voser, 9. Oktober 2023

Prolog.

Wir stehen 2 Wochen vor den eidgenössischen Wahlen und jetzt das. Ich wusste doch, dass mit diesem Fricker etwas war. Sein Plakat hängt genau an jener Strassenlampe, die an der Einfahrt den Stutz hinauf zu meiner Strasse steht und ich täglich passieren muss. Dann, nachdem die Berichterstattung über das finstere Debakel in Israel einsetzte, wurde es mir klar:

Jonas Fricker war Aargauer Nationalrat bis 2017. Dann musste er zurücktreten, weil er die Holocaust-Transporte mit Schweinetransporten gleichgesetzt hatte. Sarah Schmalz kommentierte damals in der WOZ Frickers Totalausfall treffend.

Jetzt tritt er also wieder an, und ich frage mich, wer ihn wohl wählen wird. Fehler machen wir alle, und Verzeihen wäre angesagt. Doch ist eine Person für den Nationalrat geeignet, die ein derart verzerrtes Geschichtsverständnis aufweist, wie das Fricker damals an den Tag legte?

Fehlt ihm, dem ehemaligen Präsidenten der Grünen Aargau - oder ganz allgemein den heutigen Politikern - einfach nur der erforderliche Weitblick in der Sache und der nötige Überblick der Zusammenhänge?

Wahlplakat von Jonas Fricker in Auenstein (2023).

Wir leben doch alle unter dem gleichen Himmel.

Gründung des Staates Israel führt zum Nahostkonflikt.

Am 14. Mai 1948 erklärte sich Israel als unabhängig. In der gleichen Nacht erklärten Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien dem Staat Israel den Krieg. Hier beginnt der Nahostkonflikt, wie ihn die Medien heute einordnen. Der Fokus liegt auf der Region Palästina und ihren kriegerischen und terroristischen Auseinandersetzungen, die in der Folge stattfanden. Er dreht sich hauptsächlich um das dem neuen Staat Israel von der UNO-Vollversammlung zugestandene Gebiet (Resolution 181).

Die arabische Welt wollte damals nichts weniger, als diesen neu gegründeten Staat der Juden mittels Einsatz aller Mittel wieder von der Landkarte auszulöschen. Gleichzeitig aber riefen die Araber nie auf dem ihnen von der UNO zugestandenen Gebiet einen Staat Palästina aus.

Gigantische Geiselhaft als UNO-Mandat.

Auf dem Gebiet der beiden zukünftigen Staaten lebten bis dahin Juden, Araber und Christen nebeneinander. Infolge der Staatengründen flohen rund 700’000 Menschen aus Israel in die umliegenden arabischen Länder. Dort wurden sie nicht integriert, sondern in heute noch existierenden Flüchtlingslagern untergebracht. Die arabische Welt bzw. stellvertretend das UNRWA hielt und hält demnach die arabischen staatenlosen Flüchtlinge seit über 50 Jahren defacto in Geiselhaft! Das UNRWA hat für sie einen vererbbaren Flüchtlingsstatus (!) eingeführt und zählt demnach heute knapp 6 Millionen Menschen als Flüchtlinge Palästinas. Das UNRWA vergrösserte damit über die Zeit systematisch das Problem.

Im Gegenzug flohen etwa 850’000 Juden aus arabisch geprägten Ländern nach Israel. Sie wurden vom neuen Staat Israel aufgenommen. Die Siedlungen für sie wurden nun zum Anstoss weiterer Konflikte. Aber zumindest gab es kein jüdisches Flüchtlingsproblem mehr.

Die Camps existieren also heute noch, und man darf sich fragen, welches Interesse das UNRWA an einer Lösung effektiv hat, denn damit würde auch seine Existenzberechtigung in Frage gestellt, weil es eigens für diese Flüchtlinge gegründet wurde und seitdem betrieben wird. So gesehen traf Bundesrat Cassis den Nagel 2018 auf den Kopf, als er offen die perverse Logik zur Diskussion stellte, dass mit dem Aufrechterhalten der Flüchtlingslager durch die UNO auch der Nahostkonflikt aufrechterhalten bleibe, obwohl alle den Konflikt eigentlich beenden wollen.

Der Heilige Islamische Krieg ist ein ethnisches Vernichtungsprogramm für Israel.

Das Ansinnen der Auslöschung Israels und damit einer Holocaust gleichen ethnischen Säuberung zieht sich bis heute hin. Die Charta der Terrororganisation Hamas propagiert als zentrales Ziel die totale Zerstörung des Staates Israel durch den Heiligen Islamischen Krieg (Jihad). Die Welt ist hier Zeugin von nichts weniger, als unsäglichem, widerlichem Antisemitismus.

Nach klassischer islamischer Rechtslehre (Fiqh), deren Entwicklung in die ersten Jahrhunderte nach dem Tode Mohammeds zu datieren ist, dient der Jihad der Erweiterung und Verteidigung islamischen Territoriums, bis der Islam die beherrschende Religion ist. Möglicherweise ist diese Absicht im Westen zu wenig bekannt und zeigt die offene Bedrohung dieser Religion für Andersdenkende und Andersgläubige. Der 7. Oktober 2023 hat dies nun unmissverständlich erneut signalisiert.

Dem Motto ihrer Charta folgend, forderte die Hamas ihre Anhänger im Oktober 1990 mit dem Flugblatt Nr. 65 zum Mord an Juden auf: "Jeder Jude ist ein Siedler, und es ist unsere Pflicht, ihn zu töten." Die Hamas unterscheidet sich somit nicht von Al-Qaida, jener Terrororganisation, die für 9/11 im Jahre 2001 verantwortlich ist. Jenes für die USA nationale Trauma, das jenem des Debakels in Vietnam gleich kommt.

Erklärtes Ziel von Al-Qaida ist die Errichtung eines alle islamischen Länder und Gebiete sowie weitere Territorien umspannenden Gottesstaates für alle „Rechtgläubigen“. Es geht aktuell darum, jene westlichen Staaten zu bekriegen, von denen die Organisation annimmt, dass diese eine weltweite antiislamische Verschwörung anführen, sowie Israel zu vernichten. Daher steht diese Organisation im Krieg mit den USA, mit Europa und dem christlichen Westen im Allgemeinen.

Europa und sein Antiamerikanismus.

Obwohl massgeblich die USA das im Zweiten Weltkrieg vollständig aus den Angeln gehobene Europa vom deutschen Nationalsozialismus befreit haben, ist ein latenter Antiamerikanismus in der Politik europäischer Länder wahrnehmbar. In Deutschland führte dies zu einer fatalen Energieabhängigkeit von Russland aufgrund der deutschen Aussenpolitik “Friedenssicherung durch wirtschaftliche Einbindung” bzw. “Wandel durch Handel” der Regierung Merkel, die mit dem Ukraine-Krieg eine abrupte Zäsur fand.

Grundlage für die antiamerikanische Haltung sind amerikanische Agitationen zur Wahrung von US-Interessen der letzten 200 Jahre in der ganzen Welt, was faktisch und später definitv einem amerikanischen Imperialismus gleichkam: Die Vereinigten Staaten etablierten sich - als ehemalige Kolonie des britischen Empires - gegen Ende des 19. Jahrhunderts als Weltmacht und wurden damit zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz der europäischen Kolonialmächte wie Großbritannien und Frankreich bzw. Spanien, Portugal, Niederlande, Deutschland, Österreich, Italien und Russland. Diese Länder hatten vom 15. bis zum 19. Jahrhundert mit ihrer Eroberungspolitik Regionen auf anderen Kontinenten unterworfen, daraus auf Kosten dieser Länder Reichtum erlangt (Kolonialismus) und damit den noch heute vorhandene Wohlstand Europas - der ersten Welt - begründet.

Der amerikanischen Imperialismus löst im Kalten Krieg den europäischen Kolonialismus ab.

Die okkupierten Länder der zweiten und dritten Welt konnten sich gegen die Übermacht der Europäer jeweils nicht wehren und wurden somit zu ihren Kolonien. In diese langjährigen und handfesten Interessensphären drangen die Amerikaner später mit oder ohne Einverständnis der Europäer ein, was gleichzeitig zu nachhaltigen Ressentiments führte, die offensichtlich bis heute nachwirken.

Ein einvernehmliches Beispiel war Vietnam bzw. Indochina, das einst französische Kolonie war. Dort unterstützten die Amerikaner zuerst die Franzosen im ersten Indochinakrieg gegen den Vietcong und führten 1955 den Vietnamkrieg und damit den zweiten Indochinakrieg in der Folge selbst, was 1975 letztlich zur Kapitulation mit überhastetem Abzug der Amerikaner in Vietnam und damit zum erwähnten traumatischen Fiasko für die USA führte.

Der Antiamerikanismus bei vorwiegend linken Parteien rührt daher, weil die USA die sozialistisch-kommunistischen Regime in Süd- und Mittelamerika aus strategischen und wirtschaftlichen Interessen offen und verdeckt bekämpften. Dies erfolgte im Nachgang auf den Zweiten Weltkrieg im Kontext des Kalten Krieges mit der Blockbildung des Westens (angeführt durch die USA) und des Ostens (angeführt durch die Sowjetunion).

Faszination kubanische Freiheitskämpfer für junge Schweizer.

Das offensichtlichste Beispiel dazu ist Kuba, wo die Welt aufgrund der angekündigten Stationierung russischer Raketen und der Landung der Amerikaner in der Schweinebucht 1961 haarscharf an einem dritten, atomaren Weltkrieg vorbeischrammte. Der Freiheitskämpfer und Revolutionär Kubas Che Guevara steht auch heute noch als Identifikationsfigur für die sozialistische Internationale im Kampf gegen den amerikanischen Imperialismus.

Damit schliesst sich möglicherweise der Kreis mit heutigen Schweizer Politikern wie Cédric Wermuth und Fabian Molina, die allen antiamerikanischen Gruppierungen auf dieser Welt in ihrem Innersten wohl stets zuerst eine positive Grundhaltung entgegenbringen. Dieser an sich nachvollziehbare Reflex beinträchtigt aber ihre Gesamtsicht entscheidend.

Es sei ihnen in diesem Artikel gute Absicht unterstellt. Denn es ist gut, wenn Politiker für die Schwächsten und Minderheiten Partei nehmen. Die Genossen haben vorwiegend im 20. Jahrhundert für Benachteiligte viele wertvolle Errungenschaften erreicht, die es ohne sie heute so nicht geben würde.

Nur dürfen sie sich nicht von Betrügern buchstäblich über den Tisch ziehen, aus ideologischen Gründen den Blick verstellen oder sich einer dekadent-mangelhaften Urteilsfähigkeit hingeben und Gefahr laufen, sich damit letztlich als Antisemiten zu positionieren. Im Nahen Osten ist dies mit der aktuellsten Agitation gegen Israel der Fall.

Fabian Molina vermummt an einer illegalen Demonstration in Zürich (Bild Instagram).

Im Fall von Israel ist die pro-Palästina-Haltung ein Irrtum.

Hintergrund dieses Konflikts ist kein politischer Konflikt zwischen Kapitalismus und Kommunismus, zwischen reichen Unternehmern und armen Arbeitern, zwischen dem kapitalistischen Way of Life und der sozialistischen Internationalen. Es ist ein ausgewachsener, seit zweitausend Jahren dauernder Religionskrieg. Mit ihrem Irrtum machen sich Schweizer Sympathisanten schlicht zu naiven Handlangern, weil die gewünschte Differenzierung - böse Terroristen, arme Zivilbevölkerung - hier nicht greift.

Wieso? Weil der Konflikt zu grundlegend, zu fanatisch und für eine Minderheit - die Juden - im höchsten Masse destruktiv ist.

Selbst für die Araber in den Flüchtlingslagern ist die Situation unhaltbar. Gerade für sie, erneut als Geiseln der internationalen Politik, ist die Situation schrecklich ausweglos, ja hoffnungslos, weil sie nun Gefahr laufen, zwischen den Fronten des bevorstehenden grausamen Krieges aufgerieben zu werden.

Dennoch - bei Russland hat man diese Unterscheidung auch nicht vorgenommen, sondern sämtliche Russinnen und Russen grundsätzlich unter Generalverdacht gestellt und auch sanktioniert. Wieso soll dies nun in Palästina nicht mehr gelten?

Weil es nicht human ist. Die internationale Gemeinschaft hat eine Lösung für dieses teuflische Dilemma zu finden.

Ein zweitausend Jahre alter Krieg zwischen 3 Weltreligionen.

Der Heilige Krieg stammt tatsächlich aus einer anderen Zeit. Sein Ursprung ist nicht vor 50 Jahren, sondern vor über 2000 Jahren. Im Westen wird er daher wohl nicht verstanden und zu oft falsch eingeordnet. Er wird einerseits als Kriegsruf von einigen wenigen religiösen Fanatikern abgetan, andererseits als Freiheitskampf unterdrückter arabischer Volksgruppen falsch verstanden. Vielmehr steht er aber im konfliktreichen Spannungsfeld der 3 Weltregionen:

  • Dem Judentum mit 15 Millionen Juden und damit der Minderheit

  • Dem stark wachsenden Islam mit 1.9 Milliarden Muslimen

  • Dem Christentum mit 2.5 Milliarden Christen und damit die grösste Weltreligion

  • Weitere Beteiligte: Hinduismus (eine Milliarde), Buddhismus (545 Millionen), 750 Millionen Agnostiker, 147 Millionen Atheisten

Der heilige Krieg ist aktuell ein Vernichtungskrieg gegen eine Minderheit - die Juden.

Die Geschichte gibt den nötigen Kontext.

Das römische Weltreich umfasste zu Beginn unserer Zeitrechnung - also vor rund 2000 Jahren - grosse Teile Europas (ohne das damalige Germanien) und umschloss das ganze Mittelmeer und damit auch die Region vom heutigen Staat Israel. Im Jahre 395 wurde die Macht im Imperium Romanum in das weströmische und das oströmische Reich unter zwei römischen Kaisern aufgeteilt. Damit wurde die Grundlage für die spätere Aufteilung (Schisma von 1054) der christlichen Kirche in die katholische Westkirche und die orthodoxe Ostkirche gelegt.

In der gleichen Epoche erfolgte die islamische Expansion (ca. 620-750), die den Abschluss der Antike markiert. Ihre Eroberungen führten letztlich zur fortdauernden Teilung Europas und des Mittelmeerraums in einen islamischen und einen christlichen Teil. Letzterer zerfiel seinerseits in einen lateinischen Westen und einen von Byzanz dominierten griechischen Osten (siehe oberer Abschnitt).

(c) Verlag Sauerländer, Aarau - Putzger, 9. Auflage 1975, Arabische Völkerwanderung und Ausbreitung des Islam.

Zum Ausblick eine Kernfrage.

Negative Perspektive, besser ein Horrorszenario für Ungläubige.

Die Kernfrage steht damit im Raum: Was hat der Westen vom Islam und dem Heiligen Krieg zu erwarten?

Dazu die in einem deutschen Lehrmittel aufgeführten Zitate:

  • Wenn ihr [die gläubigen Muslime] im Krieg mit den Ungläubigen [Christen und Juden sowie Hindis und Buddhisten] zusammentrefft, dann schlagt ihnen die Köpfe ab, bis ihr eine grosse Niederlage unter ihnen angerichtet habt. Die übrigen legt in Ketten und gebt sie, wenn des Krieges Lasten zu Ende gegangen sind, entweder aus Gnade umsonst oder gegen Lösegeld frei. So soll es sein. (...) Die für Allahs Religion kämpfen und sterben, deren Werke werden nicht verloren sein. Allah wird sie vielmehr leiten (...) und beglücken und sie in das Paradies führen, welches er ihnen angekündigt hat. (Koran, Sure 57,5-7)

  • Bekämpft diejenigen Juden und Christen, welche nicht an Allah und den Jüngsten Tag glauben und die das nicht verbieten, was Allah und sein Prophet verboten haben (...) so lange, bis sie ihre Steuer in Demut entrichten und sich unterwerfen. (Koran, Sure 9,29)

  • Die Schwerter sind die Schlüssel zum Paradies. Tötet keine Greise, Säuglinge, Kinder und Frauen. Liefert alle Beute ab, haltet nichts davon zurück. Bewahrt Ordnung und tut Gutes; denn Allah liebt die, welche Gutes tun. (Aus der Sunna, Mohammed über den "Heiligen Krieg")

Diese Aussagen sind für den Westen mehr als unerfreulich. Sie sind angesichts des jahrelangen Terrors auch in jüngerer Zeit schlicht bedrohlich. Es zeigt sich eine aggressive Grundhaltung im Islam gegenüber anderen Glaubensrichtungen, die durch den Heiligen Krieg befeuert wird und Extremisten jede Legitimation für Terror gibt.

Die Bedrohung Europas durch den Heiligen Krieg des Islam steht im Raum.

Die Hypothese liegt auf der Hand, dass der Heilige Krieg die Verbreitung des Islam beispielsweise analog dem Jahre 750 anstreben könnte. Die Migration nach Europa scheint damit unter einem anderen Licht. Sie wäre quasi so gesehen eine Vorbereitung für einen späteren offenen Konflikt oder erneute Terrorattaken. Die pro-Palästina-Hasskundgebungen vom Sonntag im Nachgang auf den Überfall von Hamas auf Israel in verschiedenen europäischen Städten lassen dazu nichts Gutes erahnen. Grosse Ernüchterung zur Ökumene mit Einbezug des Islam macht sich breit.

Mit dem Überfall der Hamas wurde ein Kipp-Punkt erreicht: Eine Zweistaatenlösung ist vom Tisch, weil das dazu notwendige Vertrauen der Menschen komplett zerstört wurde. Die Herausforderung wird nun sein, wie in einer zukünftigen Einstaatenlösung Israel die verschiedenen Religionen unter einen Hut bringen kann. Solange Hamas von anderen Staaten unterstützt wird, wird das nicht der Fall sein. So muss alle diplomatische Kraft auf Friedensbemühungen mit den einzelnen arabischen Ländern liegen.

Die Hamas hat sich bewusst auch auf Frauen, Kinder und Männer, allesamt Zivilisten, konzentriert und damit ihrer Charta und im übertragenen Sinn getreu dem Koran den Ungläubigen die Köpfe abgeschlagen. Daraus ergibt sich notgedrungen ein - wie Israel verlauten lässt - lange dauernder Krieg, womit die USA primär ihre Kräfte in Israel konzentrieren und damit im Gegenzug auch die für die USA begrenzten Ressourcen zu Gunsten der Ukraine reduziert werden müssen. Bereits ist in den Medien zu beobachten, dass die Berichterstattung aus der Ukraine quasi gleich Null ist. Ein Signal in dieser Richtung.

Es liegt auf der Hand, dass die Hamas vom Iran mit Waffen alimentiert wurde und damit dieses Wochenende die Achse Russland - Iran - Hamas gespielt hat, denn es ist letztlich im Interesse Putins, dass die Ukraine geschwächt wird. Eine Anekdote der Geschichte könnte sein, dass aufgrund der grossen Korruption amerikanische Waffen den Weg aus der Ukraine via dem Iran zur Hamas gefunden haben. Die Geschichte wird diese Theorie beantworten.

Unentschlossene Schweiz.

Es ist erstaunlich, dass in der Schweiz politisch nicht auf Anhieb eine einhellige Meinung darüber herrscht, ob die UNRWA-Gelder für Palästina gestrichen werden sollen oder nicht. Leider sieht Bundesrat Cassis am 9. Oktober 2023 keine Alternative zum UNRWA. Hier wäre ihm seine Weitsicht von 2018 zu wünschen, denn wie er damals selbst erkannte: Dieses Hilfswerk hält die Flüchtlingslager und den Nahostkonflikt am Leben und damit den jahrelang unhaltbaren Zustand. Die Schweiz müsste darauf hinwirken, nun eine entsprechende Transformation weg von diesen Camps einzuleiten.

Vernünftigerweise - aber auch aus Selbstschutz - wäre zweitens die unkontrollierte Migration nach Europa sofort zu stoppen. Resignation macht sich beim Schreiber breit. Wie dumm ist bloss die Menschheit? Genügt dieser Überfall für ein Umdenken? Oder sind es bloss die obligaten 10 Tage, und das Thema ist wieder vergessen?

Und - sind diese alleinseligmachenden Religionen eigentlich alle vom Teufel?

Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.
— Konrad Adenauer, erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland (5.1.1876 bis 19.4.1967)

Epilog.

Es gibt tatsächlich eine sogenannte Parlamentarische Freundschaftsgruppe Schweiz - Palästina. Sie besteht gemäss den Parlamentsdiensten aus folgenden Mitgliedern:

  • SP: Fehlmann Rielle Laurence, Gysi Barbara, Molina Fabian, Munz Martina, Piller Carrard Valérie, Sommaruga Carlo (Präsident, Sekretär ist Geri Müller)

  • Grüne: Badertscher Christine, de la Reussille Denis, Prezioso Batou Stefania

  • Grünliberale: Beat Flach (Co-Präsident)

Die einzig richtige Reaktion dieser seit Jahren fragwürdig agierenden Gruppe - der tief gefallene grüne Politiker Geri Müller hatte Hamas-Vertreter ins Bundeshaus eingeladen (!) - auf den jüngsten Hamas-Terror wäre ihre Auflösung. Denn sie ist für die Schweiz imageschädigend.

Beat Flach ist auch Mitglied dieser Gruppe. Sein Plakat hängt in Auenstein. Am anderen Dorfende.

Wahlplakat von Beat Flach in Auenstein (2023).

smartmyway unterwegs.

(c) 2018: Monte Generoso, Kanton Tessin, Schweiz, Foto: Maurizio Vogrig.

 
 

Seit 2018 Chief Editor, Mitbegründer, Verwaltungsrat und Teilhaber von smartmyway, Autor, Coach, Mentor und Berater. Vorher als Geschäftsführer von Media Markt E-Commerce AG, Media Markt Basel AG, Microspot AG sowie in den Geschäftsleitungen von Interdiscount AG und NCR (Schweiz) AG tätig.

Experte für Digitalisierung, Agile SW-Entwicklung, Digital-Business, Handel, Sales & Marketing, E-Commerce, Strategie, Geschäftsentwicklung, Transformationen, Turn Around, Innovation, Coaching, erneuerbare Energien, Medien, Professional Services, Category Management, Supply Chain Management