Möriker Operetten 1985 + 1987 wieder anschauen!

Wenn sich der Vorhang wieder öffnet. Die Operetten Möriken-Wildegg von 1987 und 1989 nochmals anschauen?

Wenn jeweils der Schlossgeist auf der Bühne erwähnt wurde, dann spielte die Operette Möriken-Wildegg, und das Publikum amüsierte sich jeweils köstlich am Lokalkolorit, das im Gemeindesaal nie zu kurz kam. Wenn Haspi dann noch den Running Gag “Haben Sie schon mein neues Federl gesehn?” zum Besten gab, dann war die Operettenwelt in Möriken in Ordnung. Erinnern wir uns zurück an die 80iger mit den beiden schönen Operetten Die Landstreicher (1985) und Gasparone (1987), als die Operettentradition in eindrücklichen Grossproduktionen jeweils das halbe Dorf während einiger Wochen auf den Kopf stellte.

Roland Voser, 2. April 2020

Als wir vor einigen Tagen Videos mit Kathrin Rüegg sichteten, erinnerte sich Maurizio auch an Aufnahmen der Operette Möriken-Wildegg, die ich in meinen 20igern gedreht hatte. Über das Resultat schreibe ich hier auf dieser Seite. Wir hoffen, dass sich alle gerne erinnern mögen, denn es ist schlicht eindrücklich, wie die Operette Möriken-Wildegg jeweils jedes zweite Jahr eine Produktion mit insgesamt wohl über 100 Beteiligten auf die Beine stellt und wie letztlich damit jedesmal ein unglaublich schönes Ergebnis miteinander geschaffen wird.

Mir wurde dies heute bewusst, als ich die Begleitproduktion auf dem Estrich suchte und dann die beiden entsprechenden Drehbücher für die Video-Aufnahmen wiederfand. Waren wir bei der ersten Produktion noch zu zweit, reichte ein Drehbuch von 7 Seiten. Beim Gasparone waren wir dann zu sechst unterwegs, und das Drehbuch wuchs auf 72 Seiten, also das Zehnfache.

Dabei ging mir durch den Kopf, dass “when generation Xerox meets generation youtube” auch ein guter Titel für diesen Artikel gewesen wäre. Denn das waren wir damals: Eine Generation, die mit dem Xerox-Kopierer gross wurde, mit diesem vergrösserte und verkleinerte, farbliche Akzente mit Leuchtstiften setzte und mit Schere, Klebstift und Tipp-Ex virtuos in Richtung Perfektion strebte. Es war eine sehr coole Zeit, denn die Grundlage war immer pure, durchaus analoge Kreativität: Unten in den Gallerien finden sich zum Beispiel die mit Bleistift auf gehäuseltem Papier gezeichneten 3 Bühnenbilder der 3 Akte vom Gasparone.

Es war ein unglaubliches Erlebnis. Ich verstand damals erstmals wirklich, was es heisst, ein Vorhaben zu leiten: In der Pause, zwischen dem zweiten und dem dritten Akt vom Gasparone, sah ich den beiden Kameramännern Christian und Roger in die Augen und erkannte, wie verschwitzt und erschöpft sie waren. Ich dirigierte sie die ganze Zeit über Headset und Funk und sie gaben alles, damit die Bilder de facto in einem Take im Kasten waren. Für eine 2.5-Stunden-Produktion war das wahrlich eine übermenschliche Leistung. Auch Marc am Ton und Thomas am Video-Mischpult hatten die Höchstleistung mitzutragen und taten es hervorragend.

Wir hatten damals auch keine andere Chance: Die Aufwände wären unermesslich geworden, ein Videoschnittplatz schlicht unbezahlbar. Also musste es eine Live-Produktion werden, und so liegen sie nun noch heute vor, die beiden Gesamtaufnahmen dieser Produktionen. Ungeschminkt, ohne Filter, mit einigen Drop-outs, einem grossen Videorauschen, unscharfen Bildern, einer sich beim Landstreicher verselbstständigen Audio-Pegelautomatik, kurzum – eine Produktion aus einer anderen Zeit.

Es war auch eine visionäre Zeit, denn wir haben sie nie erreichen können – diese perfekten Bilder und die Akustik, die Handys uns heute einfach so bieten. Visionen sind nicht erreichbar: Sie sind der Fixstern eines ambitionierten Vorhabens. So haben wir nach unserer Vision gestrebt und unseren Traum während der Produktion geträumt. Der Weg war tatsächlich unser Ziel. Mir ging es jedenfalls so. Zumindest gefühlt, hätte ich nach der Produktion jede Rolle im Gasparone aus dem Stand spielen können.

Und dennoch: Wir haben uns so sehr diese faszinierenden Bilder gewünscht, die es für die Nachwelt aufzubewahren Wert sind. Wir hätten alles dafür gegeben, dies für alle die Schauspielenden, Singenden und Musizierenden zu tun und damit ihrem realen Schaffen in der virtuellen Übertragung bestmöglich gerecht zu werden.

Wie auch immer – ich hoffe, dass die Aufnahmen zumindest den damals irgendwie Beteiligten trotzdem gefallen. Ich jedenfalls erliege dem Charme der Aufführungen heute wieder, erinnere mich an die vielen schönen Melodien und sehe Menschen agieren, von denen einige nicht mehr unter uns weilen und die damals so wunderbar zusammen Theater gespielt haben.

Rückmeldungen gerne per Mail.

Die Originalbänder, Videohüllen und Programm-Flyer

Gesamtaufnahme der Operette Möriken-Wildegg der Operette Die Landstreicher (1985)

Wir freuen uns über Ihre Kommentare und Anregungen zu den Aufnahmen per Mail.

Operette Möriken-Wildegg “Die Landstreicher”. Aufnahme vom 23. November 1985 von Roland Voser.

Am Samstag, den 23. November 1985, führte das Ensemble der Operette Möriken-Wildegg im Gemeindesaal eine der 32 Aufführungen des Stücks "Die Landstreicher" von Carl Michael Ziehrer auft. Aufgrund des Datums dürfte somit die Aufnahme aus dem letzten Drittel der Theatersaison herrühren.

Die Aufnahme stammt von Roland Voser von der ersten Kopie des Masterbandes, das er später den Freunden der Möriker Operette überließ, übertragen auf gleichwertiges Bandmaterial. Alle anderen Kopien sind wohl unlesbar geworden, weil sich in anderen Exemplaren das Bandmaterial verfestigt hat. So liegt hier ein einzigartiges Dokument vor, das noch einmal die tollen, engagierten Akteurinnen und Akteure auf der Bühne zeigt.

Die Bildqualität mag den heutigen Ansprüchen nicht mehr genügend, dennoch mögen sich die Betrachtenden freuen, wenn sie sich an diese oder jene Person oder Episode nochmals erinnern können. Zweifellos ist allein schon die Tonaufnahme ein kleines Juwel der Geschichte im Dorfkulturleben von Möriken Wildegg. Viel Freude beim Zusehen! Ihr Roland Voser

Musik: Carl Michael Ziehrer
Libretto: L. Krenn und C. Lindau
Regie: Lotte Hofmann
Musikalische Leitung: Daniel Schmid
Gesamtproduktion: Männerchor Möriken-Wildegg unter Mitwirkung vom Frauen- und Töchterchor Möriken-Wildegg

Darstellende: Jakob Zumbühl | Hans Müller | Annegret Schärer | Vreni Sidler | Hansueli Glarner | Ruth Zschokke | Marc Frey | Marie-Louise Lüpold | Margot Senn | Peter Schaffner | Hanspeter Kern | Josef Erni | Margrit Urech | Eberhard Notter & Peter Senn (alternierend, Letzterer in dieser Aufnahme im Orchester am Schlagzeug)

Aufnahme und Intro: Roland Voser
Digitalisierung & Copyright 1985 & 2021: smartmyway ag

Die Landstreicher (1985) in der Operetten-Chronik findet sich hier.

Gesamtaufnahme der Operette Möriken-Wildegg der Operette Gasparone (1987)

Wir freuen uns über Ihre Kommentare und Anregungen zu den Aufnahmen per Mail.

Operette Möriken-Wildegg “Gasparone”. Aufnahme vom 14. November 1987 von Roland Voser.

Am Samstag, den 14. November 1987, führte das Ensemble der Operette Möriken-Wildegg nach der Premiere vom 10. Oktober im Gemeindesaal die Operette „Gasparone“ in der Urfassung von Carl Millöcker auf. Die Aufnahme stammt von Roland Voser von der Kopie Nummer 10 des Masterbandes, das er für die Freunde der Möriker Operette produziert hatte. Mit drei Kameras, Live-Schnitt und separater Ton-Produktion produzierte das Team eine rund 2.5-stündige schnittlose Aufnahme. So liegt hier ein einzigartiges Dokument vor, das noch einmal die tollen engagierten Akteurinnen und Akteure auf der Bühne zeigt.

Die Bildqualität mag den heutigen Ansprüchen nicht mehr genügend, dennoch mögen sich die Betrachtenden freuen, wenn sie sich an diese oder jene Person oder Episode nochmals erinnern können. Zweifellos ist allein schon die Tonaufnahme ein kleines Juwel der Geschichte im Dorfkulturleben von Möriken Wildegg. Viel Freude beim Zusehen! Ihr Roland Voser

Musik: Carl Millöcker
Libretto: Friedrich Zell und Richard Genée
Theaterregie: Verena Nägele
Musikalische Leitung: Daniel Schmid
Gesamtproduktion: Männerchor Möriken-Wildegg unter Mitwirkung vom Frauen- und Töchterchor Möriken-Wildegg

Darstellende: Vreni Sidler | Ruth Zschokke | Jakob Zumbühl | Ueli Tanner | Hansueli Glarner | André Dietschi | Peter Schaffner | Margot Senn | Marie-Louise Lüpold | Hanspeter Kern & Josef Erni (alternierend, mit Hanspeter Kern in der Aufnahme) | Priska Grütter & Heiner Weber (Tanz)

Videoproduktion der Freunde der Möriker Operette
Kameras: Christian Flückiger & Roger Henchoz
Licht: Samuel Schärer
Ton: Marc Frey
Technische Leitung: Thomas Bossard
Regie: Roland Voser
Technische Ausrüstung: Video Tobo, Seon
Vervielfältigung: Tonstudios Z AG, Zürich
Produktion & (C) Copyright 1987: FMO
Digitalisierung & (C) Copyright 2021: smartmyway ag

Gasparone (1987) in der Operetten-Chronik findet sich hier.

Drehbuch Die Landstreicher (1985)

Für die Produktion hat Roland Voser das Drehbuch geschrieben und die Kamera geführt. Peter Bryner hat bei den Probeaufnahmen unterstützt und Marcel Hauri hat bei der Aufnahme Regie geführt und den Ton beigesteuert. Das Masterband hat Roland Voser den Freunden der Möriker Operette geschenkt (fmo).

smartmyway_operette_Die_Landstreicher_Roland_Voser.jpg

Roland Voser, der Initiant.

In Möriken aufgewachsen, hat Roland Voser, aus operettenbegeistertem Familienhaus, mit 23 Jahren die erste Gesamtaufnahme mit bescheidenen Mitteln realisiert. Später, beim Gasparone, konnte er auf die tolle Unterstützung der Freunde der Möriker Operette und ein starkes Produktionsteam zählen.

Drehbuch Gasparone (1987) Regieanweisungen

Die Produktion wurde mit 3 Kameras aufgenommen und dazu Grundeinstellungen vereinbart. Die Kameras Links und Rechts wurden durch beiden Kameramänner Christian Flückiger & Roger Henchoz geführt, die Kamera in der Mitte für die Totale wurde mittels einer eigens dafür konstruierten Aufhängung an der Brüstung des Balkons positioniert (siehe Pläne). Thomas Bosshard hatte die technische Leitung inne und stellte das notwendige technische Material zur Verfügung. Marc Frey produzierte die Tonaufnahme. Das Masterband wurde dem Archiv der Freunde der Möriker Operette übergeben.

Drehbuch Gasparone (1987) 1. Akt - Szenenabfolge

Drehbuch Gasparone (1987) 2. Akt - Szenenabfolge

Drehbuch Gasparone (1987) 3. Akt - Szenenabfolge

smartmyway_Operette_Schloss_Möriken_Wildegg.jpeg

smartmyway unterwegs.

(c) 2016: Blick von Möriken zum Schloss Wildegg in Möriken-Wildegg, Kanton Aargau, Schweiz. Foto: Roland Voser

 

Seit 2018 Chief Editor, Mitbegründer, Verwaltungsrat und Teilhaber von smartmyway, Autor, Coach, Mentor und Berater. Vorher als Geschäftsführer von Media Markt E-Commerce AG, Media Markt Basel AG, Microspot AG sowie in den Geschäftsleitungen von Interdiscount AG und NCR (Schweiz) AG tätig.

Experte für Digitalisierung, Digital-Business, Handel, Sales & Marketing, E-Commerce, Strategie, Geschäftsentwicklung, Transformationen, Turn Around, Innovation, Coaching, erneuerbare Energien, Medien, Professional Services, Category Management, Supply Chain Management