Auf Wiederhören in Möriken.
Wenn Dorftheater grandios wird. Jetzt ein Wiederhören mit dem legendären Erfolgsensemble aus den 70igern der Operette von Möriken-Wildegg geniessen!
Ach, in Möriken ist im Herbst 2023 wieder Operettensaison! Nach 4 Jahren wurde es auch langsam Zeit. Auch Zeit und gute Gelegenheit, zuerst dazu etwas in die Vergangenheit zu reisen. So tun wir das jetzt mit den erstmals digitalisierten Gesamttonaufnahmen der Operetten von Möriken-Wildegg aus den Jahren 1969 bis 1975! Die Bänder haben über die Jahre zwar etwas gelitten, aber das ist nicht weiter schlimm: Die Freude am Wiederhören überwiegt bei Weitem die möglicherweise technischen Unzulänglichkeiten. Mit dabei, ein treuer Begleiter, das Tonbandgerät UHER 4400 REPORT STEREO aus bester deutscher Produktion der 60iger-Jahre. Und eine ganz spezielle Kostbarkeit: Die Super-8-Bildaufnahmen aus dem Zigeunerbaron von Othmar Voser wurden, wo vorhanden, seiner Tongesamtaufnahme beigefügt. So gibt es auch ein Wiedersehen mit der prägenden Nachkriegsgeneration und damit unseren Eltern.
Roland Voser, 24. März 2024
Inhalt.
1. Das Reportergerät.
Tonbänder digitalisieren und die alten Aufnahmen wieder anhören? Das wär doch was! Kennen Sie noch solche alten Tonbandgeräte? Jene mit Spulen und dem darauf aufgewickelten Magnetband? Mein Vater hatte sich so ein Gerät in den späten 60iger-Jahren gekauft. Es war ein UHER 4400 REPORT STEREO und damit eine der Top-Ausführungen: Zwei Stereokanäle waren durchgängig integriert, und die beiden hochwertigen externen Mikrophone lieferten dazu beste Hifi-Qualität.
Diese Geräte waren erstmals wirklich für unterwegs konzipiert, damit tragbar und aufgrund ihrer kompakten Grösse nicht nur für rasende Reporter, sondern auch perfekt für den Heimgebrauch geeignet. Die deutsche Wertarbeit - die Geräte wurden in München gefertigt - hatte ihren Preis, aber der war nicht unvernünftig hoch, sondern zumindest für unsere Verhältnisse in der Tat angemessen (hier die Preisliste). Mit der Zeit kannte man ihre Marotten. So weiss auch ich jetzt wieder, wieso die Tonköpfe mehr oder weniger oft gereinigt werden müssen: Wenn plötzlich die Töne leiser und die Höhen gedämpft werden, dann ist es ein untrügliches Zeichen dafür. Die Reinigung erfolgt mit Wattestäbchen, etwas Brennsprit und nie mit einem Schraubenzieher, weil sonst bei dummer Berührung nicht nur die feinpolierten Magnetköpfe - die Leser der Bandinformation - zerkratzt werden, sondern auch nicht mehr umkehrbare Entmagnetisierungen erfolgen können und so Tonköpfe und Gerät unbrauchbar werden.
Mein Vater war zweifellos ein stolzer Besitzer eines dieser Geräte. Sein ganzes Leben lang. So hat er seine Operetten-Aufnahmen allesamt mit diesem in der Tat unglaublich zuverlässigen Qualitätsprodukt erstellt.
Das Gerät wurde 1987 revidiert (davon zeugt noch ein Service-Aufkleber) und funktioniert auch nach vielen Jahren des Nichtgebrauchs nach ein paar Anlaufschwierigkeiten wieder ziemlich einwandfrei. Als gelernter Elektroniker und Home Electronics-Fan kriegt man solche Qualitätsprodukte mit einigen Kniffs meist wieder zum Laufen. Es ist auch eine Frage der Ansprüche, und dazu eine Anekdote aus der Digitalisierungswelt: Die Filme von meiner Sony Digitalkamera DCR-PC107E konnte ich nicht mehr mit dem USB-Port auslesen, weil heute die dazu nötigen Treiber fehlen. Also werden die auf Band digital (!) gespeicherten Filme analog gewandelt, über die analogen Cinch- oder Scart-Schnittstellen ausgelesen, über einen externen Analog-/Digitalwandler wieder digital (!) zurückgewandelt und anschliessend via USB-Port im Computer eingelesen. Die alten analogen Schnittstellen funktionieren also noch, wenn die neueren digitalen Schnittstellen bereits wieder ihren Dienst versagen.
Nun, im Jahre 2023, also 54 Jahre, nachdem Gasparone von 1969 in Möriken aufgeführt wurde, haben wir die analogen Aufnahmen auf Magnettonband mit einigem Aufwand digitalisiert, denn Bänder und Tonbandgerät hatten ihre Ausfälle, die nicht immer vollständig repariert werden konnten. Aber trotzdem können wir nun die Gesamttonaufnahmen der Operetten Gasparone (1969), Der Graf von Luxemburg (1971), Der Bettelstudent (1973) und Der Zigeunerbaron (1975) aus dem Gemeindesaal von Möriken-Wildegg wieder zur besten Unterhaltung anhören.
Ein wahrer Glücksfall dazu ist das Operettenalbum meiner Mutter, Annelies Voser. Aus ihrem Fundus habe ich einige Fotos, passend zu den Aufführungen gefunden, die ich gerne diesem Artikel beilege. Lustig ist auch, seine Eltern für einmal jünger zu sehen, als man nun aktuell selber ist. Es versteht sich so auch von selbst, wieso meine Eltern und ihre Freunde auf diesen Fotos so oft vorkommen. Aber das ist auch recht so: Sie hat für die Operette gelebt und in dieser Gemeinschaft einen wunderbaren Halt und Ausgleich gefunden. In ihren letzten Jahren noch hat sie dieses Album zusammengestellt und damit einen entscheidenden Beitrag für diesen Blick 50 Jahre zurück geleistet.
Mir wurde dabei auch klar, wie einmalig toll die Operettenzeit für diese Generation war. Ich kann nur erahnen, welches Hochgefühl im Ensemble geherrscht haben muss, wenn die erste Hauptprobe, die Premiere oder die Derniere jeweils miteinander geleistet wurde. Nicht nostalgisch will ich zurückdenken - auch wenn mir dies manchmal nicht ganz leicht fällt: Wir waren als Kinder ja alle auch irgendwie Teil davon und oft auch grosse Bewunderer der Solisten (so war ich stiller Fan von Jakob Zumbühl). Sondern respektvoll vor dieser grossartigen Leistung, dass ein Dorf mit einem vorwiegenden Milizensemble so eine anspruchsvolle Produktion auf die Bühne bringen kann.
Mitte der 60iger-Jahre erfolgte ein eigentlicher Generationenwechsel in der Operettengeschichte von Möriken-Wildegg: Das Erfolgsensemble der 70iger-Jahre übernahm die Verantwortung für die weiteren Produktionen. Hier waren sicher das Duo Rudolf Bruder und Hanspeter Kern prägend. Sie haben die Operettentradition mit ihrem Freundeskreis von vielleicht 12 Ehepaaren und vielen weiteren Mitwirkenden zu neuen Höhepunkten geführt. Die 4 in diesem Artikel erwähnten Produktionen waren dazu einzigartig und beispielhaft.
Wir haben uns gedacht, dass diese Aufnahmen der Öffentlichkeit im Andenken an all die vielen tollen Mitwirkenden ohne grosse Hürden und damit auch kostenlos zur Verfügung gestellt werden sollen. So mögen sich die Hörenden freuen, wenn sie sich an diese Person oder an jene Episode nochmals erinnern. Zweifellos sind allein diese Tonaufnahmen eine kleine Kostbarkeit in der Dorfkulturgeschichte von Möriken Wildegg.
Noch ein Wort zu den Datumsangaben. Die Informationen sind recht spärlich und zum Teil widersprüchlich. Im Ansagetext (gesprochen von Annelies und Othmar Voser) von Gasparone und Der Graf von Luxemburg werden die Daten erwähnt und dürften verlässlich sein. Die anderen Daten waren auf den Bändern oder Hüllen zu finden, wobei sie damit nicht unbedingt stimmen müssen, weil mein Vater jeweils Testaufnahmen gemacht hat. Auch, weil wir in der mit “Banditenstreiche 1977” beschrifteten Hülle und dem darin mit “Banditenstreiche” beschrifteten Bandträger dann auf dem Band tatsächlich den Zigeunerbaron aus dem Jahre 1975 wiederfanden. Die Aufnahme der Banditenstreiche ist verschollen - oder wurde vielleicht gar nie vollständig aufgenommen, und das Band wurde später mit Handorgelaufnahmen meiner Mutter überspielt.
Unübertroffen war der Charme dieser Produktionen: Die eingängigen Melodien, die tolle Komik (manchmal und zum grossen Amüsement des Publikums auch mit Aktualitätsbezug), die wunderbaren Sängerinnen und Sänger, die überzeugenden Schauspielerinnen und Schauspieler mit vielen bekannten Gesichtern aus dem Dorf- und Freundeskreis, aber auch die vielen Requisiten (im Der Graf von Luxemburg steht das Nähtischchen meiner Grosstante mütterlicherseits auf der Bühne) haben vor allem eines bewahrt: Den wunderbaren Dorfcharakter, ohne irgendwie im Gesamtergebnis abzufallen. So waren die Wochenendaufführungen regelmässig für Mitwirkende und Publikum letztlich ein wahres Fest, wo sich alle bestens unterhielten. Ja, so muss Theater sein, und ich hoffe, dass sich Möriken davon etwas ins neue Jahrtausend gerettet hat.
Ich hoffe, dass Ihnen die Reise in die Vergangenheit gefällt.
Ihr Roland Voser
Zur Einstimmung hier gerne ein paar Bilder aus Eine Nacht in Venedig (1967). Haben Sie auch Operetten-Fotos von den 4 Operetten? Wir würden uns freuen! Kennen Sie noch Leute auf den Fotos? Dann geben Sie uns gerne die Operette, die Fotonummer und die jeweiligen Namen an. Rückmeldungen gerne per Mail.
Falls Sie aus urheberrechtlichen Gründen ein Exemplar dieser historischen Fotos entfernt haben möchten, dann melden Sie sich gerne bei uns per Mail.
2. Gasparone (1969).
Nachdem smartmyway auch schon die Video-Version von 1987 vom Gasparone produziert hatte, fanden wir im Archiv von meinem Vater eine besondere Rarität: Die Gesamttonaufnahme vom Gasparone aus dem Jahre 1969. Das Ensemble der Operette Möriken-Wildegg hatte ganze Arbeit geleistet: Der Gasparone wurde als Reprise in der textlichen Neufassung von Richard Bars aufgeführt. Hans Jakob Bruderer dirigiert die Musik und Rudolf Bruder führt Regie. Die Gräfin Carlotta wird von Rosmarie Hofmann gesungen, als Erminio ist Jakob Zumbühl zu hören. Das Buffopaar Sora-Benozzo geben Lore Gebhard und Hanspeter Kern, den Podestà Nasone singt Rudolf Bruder und den Massaccio Josef Erni.
Wir freuen uns über Ihre Kommentare und Anregungen zu den Aufnahmen per Mail.
Die Tonaufnahme stammt von Othmar Voser und wurde am Mittwoch, den 5. November 1969, auf ein Uher 4400 Report Stereo Tonbandgerät aufgenommen. Die Tonqualität hat über die Zeit etwas gelitten (zu Beginn des zweiten Aktes etwas ärger), aber die grossen Künstler bleiben unverkennbar wunderbar.
Musik: Carl Millöcker
Libretto: Friedrich Zell und Richard Genée
Musikalische Leitung: Hansjakob Bruderer
Regie: Rudolf Bruder
Regieassistenz: Hanspeter Kern
Tänze: Damenturnverein, Leitung Iris Fischer
Bühnenbilder: A. Engel, Seengen
Kostümausstattung: Baumgartner, Zürich
Coiffeur: Werner Schönenberger, Brugg
Darstellende: Rudolf Bruder | Margrit Brugger | Sepp Erni | Lore Gebhard | Rolf Gebhard | Rosmarie Hofmann | Werner Hofmann | Hanspeter Kern | Peter Schaffner | Annelies Voser | Jakob Zumbühl
Gesamtproduktion: Männerchor Möriken-Wildegg unter Mitwirkung vom Frauen- und Töchterchor Möriken-Wildegg
Aufnahmen: Othmar Voser
Digitalisierung: Roland Voser
(C) Copyright 2023: smartmyway ag
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3. Der Graf von Luxemburg (1971).
Aus dem Jahre 1971 freuen wir uns, auch die Operette Der Graf von Luxemburg als einmaliges Tondokument präsentieren zu können. Unter der Regie von Hanspeter Kern wird in Möriken die erste Operette von Franz Lehàr inszeniert. Der Erfolg ist bei Publikum und Presse fantastisch. Das eingespielte Ensemble übertrifft sich auch bei diesem Werk. Meine Eltern stehen tatsächlich beide auch auf der Bühne, wie das viele Ehepaare in Möriken-Wildegg jahrelang getan und damit das Dorfleben weit überdurchschnittlich bereichert haben.
Wir freuen uns über Ihre Kommentare und Anregungen zu den Aufnahmen per Mail.
Othmar Voser hat die Aufführung am Samstag, den 6. November 1971, auf ein Uher 4400 Report Stereo Tonbandgerät aufgenommen. Auch hier bitten wir um Nachsicht bei der Tonqualität. Erwähnen möchte ich Eigenheiten dieser Aufnahme:
Bei der Sekunde 1:20:37 erfolgt eine Dreifachwiederholung, wo eine kurze gleiche Passage 3-mal wiederholt wird. Dasselbe bei 1:34:15. Ab der Sekunde 1:56:23 entwickelt sich ein Dialog zwischen der Gräfin Stasa Kokozov (Trudi Kündig) und dem Liftboy (Annelies Voser). Darin enthalten auch eine Dreifachwiederholung “Bitte holen Sie”, die schon auf der Originalaufnahme mit darauf war, und gleich darauf der legendäre Satz “Gräfin Stasa Kokozow ist soeben aus Petersburg in Paris eingetroffen und wünscht seine Durchlaucht, Fürst Basil Basilowitsch, zugleich am Telefon zu sprechen”, den meine Mutter so oft geübt hatte, bis ihn alle im Hause am Höhenweg auswendig und jederzeit für sie einspringen konnten.
Ab Sekunde 2:14:36 wurde der Ton heruntergeregelt, die Aufführung ist hier zu Ende. Nach einigen Sekunden folgt noch eine alte Aufnahme aus dem Mittelteil der Operette (ca. 1:43:16).
Musik: Franz Lehàr
Musikalische Leitung: Hansjakob Bruderer
Regie: Hanspeter Kern
Choreinstudierung: Harro Basler
Darstellende: Rudolf Bruder | Sepp Erni | Heinrich Frey | Lore Gebhard | Rolf Gebhard | Rosmarie Hofmann | Werner Hofmann | Hanspeter Kern | Trudi Kündig | Beat Peterhans | Peter Schaffner | Kurt Schneiter | Annelies Voser | Othmar Voser | Jakob Zumbühl | Madeleine Zumbühl
Gesamtproduktion: Männerchor Möriken-Wildegg unter Mitwirkung vom Frauen- und Töchterchor Möriken-Wildegg
Aufnahmen: Othmar Voser
Digitalisierung: Roland Voser
(C) Copyright 2023: smartmyway ag
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4. Der Bettelstudent (1973).
Mit dem Bettelstudenten bringt Möriken eine bekannte Grösse auf die Bühne, und die vielen komödiantischen Einschübe zeugen von einer sicheren Aufführung aus dem hinteren Teil des Spielplans. Zum dritten Mal hat Möriken diese Operette gespielt. Wieder mit dem Erfolgsensemble der 70iger-Jahre: Unter der musikalischen Leitung von Hansjakob Bruderer und unter der Regie von Hanspeter Kern singt Rosmarie Hofmann zum letzten Mal mit, um sich anschliessend vollständig ihrer Karriere als Konzertsängerin zu widmen. Lore Gebhard als Bronislava, Trudi Kündig als Gräfin Palmatica, Jakob Zumbühl in der Titelrolle als Bettelstudent Simon, Hanspeter Kern als dessen Freund Jan, Rudolf Bruder als Oberst Ollendorf, Sepp Erni als Kerkermeister Enterich und erstmals Margot Senn als Solistin vervollständigen das eindrückliche Solistenaufgebot.
Wir freuen uns über Ihre Kommentare und Anregungen zu den Aufnahmen per Mail.
Am Samstag, den 1. Dezember 1973, hat mein Vater die Aufführung wiederum auf sein Uher 4400 Report Stereo Tonbandgerät aufgenommen. Diese Aufnahme hat für uns viel Aufwand bedeutet. Das Alter der Bänder und das alte Geräte haben Geräusche produziert, die wir digitalen Menschen nicht mehr kennen und einordnen können und erst wieder damit umgehen lernen mussten. Mit einem Wattestäbchen haben wir das Band über weite Passagen von Hand geführt, es von den Eisenführungen entfernt und damit die Quitschgeräusche vermieden! Auch hier bitten wir um Nachsicht bei der Tonqualität (insbesondere im zweiten Teil vom 1. Akt).
Musik: Carl Millöcker
Musikalische Leitung: Hansjakob Bruderer
Regie: Hanspeter Kern
Darstellende: Rudolf Bruder | Sepp Erni | Lore Gebhard | Rosmarie Hofmann | Hanspeter Kern | Trudi Kündig | Margot Senn-Wydler | Jakob Zumbühl
Gesamtproduktion: Männerchor Möriken-Wildegg unter Mitwirkung vom Frauen- und Töchterchor Möriken-Wildegg
Aufnahmen: Othmar Voser
Digitalisierung: Roland Voser
(C) Copyright 2023: smartmyway ag
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5. Der Zigeunerbaron (1975).
Die Inszenierung vom Zigeunerbaron 1975 ist zweifellos ein Höhepunkt in der Operettentradition von Möriken-Wildegg. 10 Jahre nach dem äusserst erfolgreichen Zigeunerbaron 1964, wo Rudolf Bruder in Personalunion Regie geführt, den Zsupàn gespielt und als Präsident des Männerchors amtete, Rosmarie Hofmann das erste Mal als Saffi verpflichtet werden konnte und der junge Jakob Zumbühl den Ottokar gab. Das Erfolgsensemble der 70iger-Jahre hat auch 1975 beste Unterhaltung auf hohem Niveau mit viel Witz, Komik und besten Stimmen auf die Bühne gebracht. Johann Strauss ist unverkennbar, die eingängigen Melodien summt mancher aus dem Publikum auf dem Nachhauseweg beschwingt weiter mit. Unter neuer musikalischer Leitung von Ernst Wilhelm erfolgen 24 Aufführungen vom Zigeunerbaron. Ebenfalls ist die Ablösung von Rosmarie Hofmann mit Vreni Sidler und ihrem Debut als Saffi perfekt gelungen. Mit von der Partie sind weiter in der Soubretten-Rolle Margot Senn-Wydler, als Zigeunerbaron singt Jakob Zumbühl, den Schweinezüchter Zsupàn gibt Rudolf Bruder und die Zigeunerin Czipra wird von Madeleine Zumbühl gespielt. In den weiteren Hauptrollen: Lotti Bryner-Frey, Hanspeter Kern, Hans Müller und den Grafen Homonay spielt und singt Fritz Rohr.
Wir freuen uns über Ihre Kommentare und Anregungen zu den Aufnahmen per Mail.
Othmar Vosers Aufnahme wurde wohl am Samstag, dem 22. November 1975, auf das Uher 4400 Report Stereo Tonbandgerät aufgenommen. Auch hier bitten wir um Nachsicht bei der Tonqualität. Bei dieser Aufnahme bieten wir Ihnen eine ganz spezielle Kostbarkeit an: Die Super-8-Bildaufnahmen aus dem Zigeunerbaron von Othmar Voser wurden, wo vorhanden, seiner Gesamttonaufnahme beigefügt. Er hatte diese Aufnahmen selbst von der Leinwand abgefilmt und so mit einer DV-Kamera Sony DCR-PC105 aufgenommen und so erstmals digitalisiert.
Unter Youtube sind diese Einschübe mittels Kapiteln markiert. Die Bildaufnahmen wurden technisch optimiert und später in diesen Artikel eingefügt. Ich nenne diese Bearbeitung interpretierte Bildendfassung, weil ich sie stärker in dieser Weise interpretiert und optimiert habe, wie ich sie als Kind erlebt habe, also farbenprächtig und hell. Die zuerst in diesem Artikel veröffentlichte Rohfassung findet sich zum Vergleich hier.
Dazu noch Folgendes: Mein Vater hatte eine zweite Tonbandaufnahme “für den Film” markiert. Ich gehe davon aus, dass es sich hier um den Ton der Filmaufnahmen handelt. Weil diese Tonaufnahme nicht vollständig ist, habe ich die Bilder zur Gesamttonaufnahme hinzugefügt. Mir scheint das Gesamterlebnis so besser, weil die Filmaufnahmen für sich keinen Handlungsfaden aufweisen, sondern aus roh geschnittenen einzelnen Takes bestehen.
Es versteht sich von selbst, dass diese Bildaufnahmen nie mit den heutigen Qualitätsansprüchen mithalten können. Dennoch vermitteln sie einen grossartigen Eindruck von der grossen Spielfreude des ganzen Ensembles. So mögen sich die Hörenden freuen, wenn sie sich an diese Person oder an jene Episode nochmals erinnern können.
Musik: Johann Strauss
Musikalische Leitung: Ernst Wilhelm
Regie: Hanspeter Kern
Chor-Einstudierung: Hansjakob Bruderer
Balletteinlagen: Franca Miescher
Bühnenbilder: Adolf Engel, Seengen
Kostümausstattung: Baumgartner, Zürich
Coiffeur: Werner Schönenberger, Brugg
Souffleur: Kurt Gloor
Bühnenchef: Albert Schaffner
Administration: Othmar Voser
Darstellende: Rudolf Bruder | Lotti Bryner-Frey | Josef Erni | Hans Fischer | Heinrich Frey | Lore Gebhard | Ruth Gebhard | Rosmarie Hofmann | Hanspeter Kern | Hans Müller | Trudi Kündig | Fritz Rohr jun. | Margot Senn-Wydler | Vreni Sidler | Hans Willimann | Jakob Zumbühl | Madeleine Zumbühl
Gesamtproduktion: Männerchor Möriken-Wildegg unter Mitwirkung vom Frauen- und Töchterchor Möriken-Wildegg
Aufnahmen: Othmar Voser
Digitalisierung: Roland Voser
(C) Copyright 2023: smartmyway ag
Link zur Operettenchronik (Link)
Ein spezielle Trouvaille ist der Film von Othmar Voser vom Querschnitt der Operette Der Zigeunerbaron aus dem Jahr 1975. Dieser Film wurde von Foto Schatzmann in Aarau kopiert und aufbereitet. smartmyway hat, so weit es ging, daraus eine seh- und hörbare Version erstellt, die nun hier vorliegt. Der Film hat ziemlich Patina angelegt, davon zeugen die vielen über die Jahre entstandenen Unzulänglichkeiten bei Ton und Bild. Aber das tut dem Andenken an die vergangene Zeit keinen Abbruch.
Die Aufnahme stammt von Othmar Voser und wurde an einem Samstag, den 22. November 1975, auf ein Uher 4400 Report Stereo Tonbandgerät aufgenommen. Die Bilder nahm er mit seiner Super-8 Kamera Bauer Royal 8E markro auf. Der Ton wurde nachträglich dem Super 8 Film zugefügt, daher ist an einigen Stellen Bild und Ton nicht ganz synchron. Als Zsupan sein Arie vortrug, war leider auch die 3 Minuten-Filmrolle zu Ende; daher das zu abrupte Ende dieser Szene. Die Nachbearbeitung erfolgte mit Adobe Premiere Pro und Neat Video Plug-in. smartmyway hat 2023 - also nahezu 50 Jahre später - auch diese einzigartigen Aufnahmen digitalisiert und sie im Andenken an alle verstorbenen Mitwirkenden veröffentlicht. Viel Freude beim Film anschauen! Ihr Roland Voser
Wir freuen uns über Ihre Kommentare und Anregungen zu den Aufnahmen per Mail.
6. Zum Abschluss.
Leider bleibt die Gesamttonaufnahme von der Operette Banditenstreiche (1977) verschollen. Aber - ganz ohne müssen wir nicht bleiben. Im Folgenden Bildfragmente von Othmar Voser aus dieser Operette. Erkennen Sie die Personen und ihre Darsteller? Zum Beispiel den Dr. Tondolo?
So wünschen wir gute Unterhaltung und auf ein Wiedersehen bei der nächsten Möriker Operette!
Wir freuen uns über Ihre Kommentare und Anregungen zu den Aufnahmen per Mail.
Seit 2018 Chief Editor, Mitbegründer, Verwaltungsrat und Teilhaber von smartmyway, Autor, Coach, Mentor und Berater. Vorher als Geschäftsführer von Media Markt E-Commerce AG, Media Markt Basel AG, Microspot AG sowie in den Geschäftsleitungen von Interdiscount AG und NCR (Schweiz) AG tätig.
Experte für Digitalisierung, Digital-Business, Handel, Sales & Marketing, E-Commerce, Strategie, Geschäftsentwicklung, Transformationen, Turn Around, Innovation, Coaching, erneuerbare Energien, Medien, Professional Services, Category Management, Supply Chain Management