Eine Anekdote mit Yul Brynner in Möriken.
Die Beinahebegegnung. Eine Anekdote mit Yul Brynner in Möriken.
Anlässlich des Jugendfestes 1967 besuchte Yul Brynner einer seiner Bürgerorte und damit Möriken. Um ein Haar wäre es zur historischen Begegnung gekommen und hätte er Roland getroffen. Beide waren aber anderweitig beschäftigt und schauten in entgegengesetzte Richtungen.
21. Mai 2023 Maurizio Vogrig
Eigentlich denkt jeder Mensch in seinem Leben mal daran, ein grosser Filmstar zu werden. Wenn ich zurückblicke, war das bei mir aber tatsächlich nicht der Fall. Dennoch - im denkwürdigen Jahre 1967 besuchte Yul Brynner (11.7.1920 bis 10.10.1985) Möriken im Kanton Aargau. Das Dorf war gerade mitten im Jugendfest und mit der Mittelbeschaffung für das Gemeindeferienhaus auf der Bettmeralp beschäftigt. Daher trägt Yul einen kleinen Backstein am Revers, was ihn damit als Gönner auszeichnete. Die Gemeinde dankte es ihm 47 Jahre später im Gegenzug mit dem Yul-Brynner-Platz vor dem Gemeindehaus.
Nun, das Ganze wäre ja an sich nicht weiter erwähnenswert.
Die entscheidende Hintergrundgeschichte hat sich aber wie folgt zugetragen. An diesem besagten Tag meinte Rolands Mutter, er dürfe das rot-blau-weiss-gestreifte Leibchen seines Bruders anziehen. Er sei mit seinen gerade 5 Jahren jetzt genug gross dafür und könne so im Basar beim Verkaufen helfen. Der Kleine hat sich dann artig aufgeführt und in diesem Basar auch bald ein Objekt seiner Begierde erfasst: Ein Plastikauto, das die Nachbarskinder nicht mehr wollten und zum Verkauf anboten. Nach einigem Hin und Her liess sich die Mutter erweichen und kaufte diese Autos (es waren glaub zwei oder drei). Damit war Ruhe und Roland mit wichtigem Spielen beschäftigt.
Unterdessen stellte sich sein Vater, bewaffnet mit der Kamera (eine Kodak Instamatik mit 126er Film, also 28x28 mm Negative), strategisch günstig an der Strassenseite auf. Prompt bekam er die Prozession, mitten drin Yul Brynner mit Gattin, perfekt vor die Linse und erhielt vom Hollywoodstar sogar ein freundliches Lächeln.
Nur sein Sohn war nicht parat und drehte der Szene den Rücken zu. Die neuen Autöli war halt viel wichtiger. Aber so ist das Leben.
Seit 2018 Chief Publisher, Mitbegründer, Verwaltungsrat und Teilhaber von smartmyway. Übersetzer und Autor. Vorher als Geschäftsführer des Seth-Verlags sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Lugano tätig.
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